Ergründe!

Künstliche Intelligenz – Wie soll man das verstehen, wenn man damit aufwächst?

16.11.2025 von rgruen

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„Papa, wie funktioniert künstliche Intelligenz?“

Ich finde es fast schon schwierig, das meinen Kindern zu erklären, weil sie quasi damit aufwachsen und „Hey Siri!“ schon zum Alltag gehört.

Gestern war ich mit ihnen in der Bielefelder Wissenswerkstatt, wo Studierende an diesem Tag versucht haben, Kindern einen Zugang zu ermöglichen. An verschiedenen Stationen wurden unterschiedliche Projekte vorgestellt. So wurde anhand anschaulicher, lebensnaher Beispiele die Frage gestellt, ob es fair ist, wenn KI beispielsweise schulische Leistungen bewerten würde.

Das Tool „Quickdraw“, das man auch zu Hause nutzen kann, vermittelt anschaulich, wie KI anhand vieler Trainingsdaten Muster erkennt – und kam auch bei allen Kindern super an. Einziger Wermutstopfen: die zur Verfügung gestellten PC’s funktionierten alle nur mit Maus oder klassischem Trackpad. Da fiel es nicht nur meinen Kindern schwer, Dinge zu zeichnen. An einer anderen Station konnte ein kleiner Roboter in Form einer Biene programmiert werden – etwas, das auch keinere Kind ansprach.

Besonders originell fand ich eine weitere Station: der Maltisch. Hier konnten die Kinder Bilder malen. Der Clou: die Eltern fotografierten das Bild, scannten einen QR-Code und luden es dort hoch (bei ChatGPT), und die KI machte eine Geschichte daraus. So auch aus den beiden Bildern oben:

Geschichte 1 (Bild mit dem Seehund)

Seehund In einem ruhigen Wald, nicht weit von einem glitzernden Bach, lebte ein besonderes Tier: der Fellschleicher. Er sah ein bisschen aus wie eine Mischung aus Wiesel und kleinem Bären, mit struppigem braunen Fell und großen, neugierigen Augen. Alle Tiere im Wald mochten ihn, denn der Fellschleicher war freundlich, leise und unglaublich geduldig.

Eines Morgens streckte er sich in seiner gemütlichen Höhle und hörte ein seltsames Geräusch. Es klang wie ein leises Flüstern, fast wie Wind – aber irgendwie anders. Neugierig trottete er hinaus und folgte dem Ton. Unter einem großen Stein entdeckte er ein winziges, goldenes Blatt. Es glitzerte so hell, dass es den ganzen Waldboden zum Strahlen brachte.

Als der Fellschleicher das Blatt vorsichtig berührte, leuchtete es auf. Eine warme Stimme flüsterte: „Hilf mir, nach Hause zu kommen.“ Der Fellschleicher schaute sich um. Niemand war zu sehen. Doch er hatte ein großes Herz und wusste sofort, dass er helfen wollte.

Er wanderte durch den Wald, über Wurzeln, an Blumen vorbei, und fragte jedes Tier, das er traf. Die Maus zuckte mit ihren Ohren. Der Fuchs schnupperte neugierig. Die Eule blinzelte langsam. Doch niemand wusste, woher ein goldenes Blatt stammen konnte.

Schließlich erreichte der Fellschleicher eine Lichtung, auf der ein einzelner, alter Baum stand. Seine Krone schimmerte schwach, als würde ihr etwas fehlen. Der Fellschleicher legte das Blatt vorsichtig an den Stamm. Sofort erwachte der Baum, seine Äste streckten sich, und hunderte goldene Blätter schimmerten im Wind.

„Danke“, raunte der Baum. „Du hast mich wieder vollständig gemacht.“

Der Fellschleicher lächelte und trottete zufrieden nach Hause. Er wusste jetzt: Auch kleine Taten können großes bewirken.

Geschichte 2 (Bild mit der Band, sollte eigentlich Huntrix aus kpop Demon Hunters darstellen)

Huntrix In einer schillernden, funkelnden Halle, tief im Regenbogenwald, bereitete sich die Lichtsprung-Truppe auf ihren großen Auftritt vor. Über ihnen hingen drei riesige Lampen, aus denen bunte, leuchtende Streifen wie glitzernde Wasserfälle herabfielen. Sie ließen die Bühne aussehen, als wäre sie aus Magie gebaut.

Mitten auf der Bühne stand Liora, das Mädchen mit den langen, violetten Haaren. Ihr Haar reichte fast bis zum Boden und funkelte, wenn sie sich bewegte. Heute sollte sie ihren allerersten Lichtsprung wagen – eine Art Tanz, bei dem man durch die farbigen Lichter schwebte. Neben ihr turnte Miki, die kleine Akrobatin mit den runden Hörern auf den Ohren. Sie hörte darüber die Musik, die nur sie kannte. So konnte sie die buntesten und wildesten Tänze erfinden.

Ganz rechts baumelte Taro kopfüber von einem seidenen Stoffband. Er war der mutigste der Truppe und übte ständig neue Figuren. Obwohl er gerne kopfüber hing, musste er immer lachen, wenn er die Welt auf den Kopf gestellt sah.

Unter dem großen Lichtkreis lag Flitz, das weiße Bühnenkaninchen. Es war für die Spezialeffekte zuständig. Wenn es mit der Pfote auf den rosa Teppich tippte, begann der Boden zu glitzern wie Sternenstaub.

„Bereit?“, rief Miki und machte eine kleine Drehung. „Bereit!“, sagte Liora. „IMMER bereit!“, rief Taro – obwohl er dafür extra den Kopf heben musste.

Dann begann die Show. Die bunten Lichtstrahlen wirbelten um sie herum. Liora tanzte durch das farbige Leuchten, Miki schoss wie ein Pfeil über die Bühne, Taro drehte sich elegant am Stoffband, und Flitz ließ die Bühne glitzern, wenn es nötig war.

Es war die schönste, bunteste, magischste Lichtsprung-Show, die der Regenbogenwald je gesehen hatte.

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